TAFELBILD 1

Gemeinsam gestalten Edith Stauber und Georg Seyfried in ihrer Collage mit dem Titel TAFELBILD einen Geschichten- und Erzählraum, der sich aus Bildern von verschiedenen Personen sowie unterschiedlichsten, oft diametral entgegengesetzter Mal- und Zeichenstilen zusammensetzt.

In das bildnerische Grundgerüst, bestehend aus Portraits von Edith Stauber und großformatigen abstrakten Arbeiten von Georg Seyfried, fügen sich wie Zwischengeräusche beiläufig entstandene Skizzen, Kinderzeichnungen, private Notizen und Briefen ein.

Der Gegensatz von beiläufig und vorsätzlich Gestaltetem erfährt durch die Vermischung eine Gleichwertigkeit. Die Arbeiten rivalisieren nicht untereinander.

Durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Positionen entsteht im Gesamtbild eine eigene Form von Dynamik und Lebendigkeit.

 

Arbeiten von Georg Seyfried / Edith Stauber

sowie von Ludmilla Chernova, Gerog Fabian und Max Jakob Seyfried, Anselm und Arthur Krenmüller und Lea Stauber

 



 

 

 Entstehung von TAFELBILD

 

Gemeinsam gestalten Edith Stauber und Georg Seyfried in ihrer Collage mit dem Titel TAFELBILD einen Geschichten- und Erzählraum, der sich aus Bildern von verschiedenen Personen sowie unterschiedlichsten, oft diametral entgegengesetzter Mal- und Zeichenstilen zusammensetzt.

Ankerpunkte in dieser Collage, beziehungsweise Koordinatenpunkte in diesem Koordinatensystem sind Acrylportraits von Edith Stauber.

Sie haben ihren Ursprung und Bezug in Georg Seyfrieds Fotoserie "Doppelportraits" (2016).

 

"Doppelportraits" zeigt jeweils zwei Personen, die durch eine Wand getrennt, nebeneinander stehend, fotografiert werden.

Die Personen wissen von einander, doch sie kennen sich nicht. Sie spüren nur die Anwesenheit einer anderen Person hinter der Wand.

Sie stehen gemeinsam, aber doch alleine vor der Kamera.

 

Aus dem ursprünglichen Kontext des gemeinsamen Portraits zweier Personen herausgelöst, greift Edith Stauber dem Zufallsprinzip entsprechend einzelne Menschen davon heraus und erforscht sie mit dem langsameren Medium der Malerei. Aus den Portraits einzelner Individuen entsteht in der Zusammenschau ein Abbild von Gesellschaft. Die Frage `Was entsteht, wenn einander sich fremde Menschen gemeinsam abgebildet werden?` findet so eine Weiterentwicklung in der

Bildinstallation TAFELBILD.

 

Es geht nicht mehr um die nicht sichtbare, aber doch vorhandene Kommunikation zweier Personen auf einem Foto,  sondern um die Kommunikation zwischen

Menschen an und für sich und dem dazwischen, - den Zwischenräumen -, die letztendlich Träger jeglicher Kommunikation und Information sind, und die mit den beiläufig dazwischen gestreuten Arbeiten sichtbar gemacht werden.

Ein Koordinatensystem ohne Koordinatenpunkte, beziehungsweise ohne deren Verbindungen wäre kein Koordinatensystem:

weder die markanten Porträts von Edith Stauber, die beiläufig gestreuten informellen Arbeiten von Georg Seyfried, noch die verschiedenen Techniken rivalisieren untereinander. Die zusätzlich eingebrachten Kinderzeichnungen unterstreichen diese Absicht.

 

Die Abbildungen zwischen den Portraits übernehmen die Funktion einer Sprechblase, wobei die Zuordnung, die Übersetzung sich einer sehr abstrakten und lyrischen Form bedient. Die Idee dieser Montage geht von einer formal strenge Sprache aus, wogegen die Umsetzung sich malerischer Mittel bedient.

Somit wären wir wieder beim Ursprung der Doppelportäts angelangt, dem "Dualen Prinzip", welches sich endlos fortsetzen lässt.

Das "Tableau" selbst, gibt der Unendlichkeit einen Rahmen, einen Raum für eine Geschichte unterschiedlichster Lesarten.

 

Text: Edith Stauber / Georg Seyfried