EDITH STAUBER

BILL CLINTON

Oktober 1997

Ich bin mit Bill Clinton befreundet. Er hat gerade die Wahlen gewonnen. Er kommt mit einem großen Quader Leberkäse zu mir. Ich freue mich und frage ihn, ob er mir ein Stück gibt. Er schüttelt den Kopf und sagt: „Nein, der Leberkäse ist für die Armen.“

BRUNO KREISKY

Dezember 1998
Bruno Kreisky tritt in einem südamerikanischen Musikvideo auf.
Die Handlung geht so: Zuerst sieht man eine Frau am Rand einer Badewanne sitzen. Sie singt traurig und wackelt mit dem Kopf hin und her. Sie singt: „Wo geht das Leben hin? Wie geht alles aus? Alles ist so schwer. Wer hat die Antworten? ..etc.“  Darauf hin Schwenk zu einer Dusche, der Duschvorhang öffnet sich. Kreisky steht unter der Dusche in karierten Shorts und einem weißen Feinripp  - Unterleiberl. Er ist waschlnass, fängt mit den Hüften zu schwingen an und beginnt in einer Art Sprech-Sing–Sang zu philosophieren und gibt Antworten auf die Fragen des Lebens.

HAUSBAUMASCHINE

Oktober 2000

Ich träume von einer Hausbaumaschine, die bunte weiche Ziegel scheißt. Sie scheißt die Ziegel schichtweise aufeinander in den schönsten Farben. Später werden sie dann trocken und der Rohbau ist fertig.

UREINWOHNER

Juli 2001
Außerhalb von Linz leben noch oberösterreichische Ureinwohner. Sie wohnen in Zelten, im Sommer wie im Winter. Im Winter gehen sie oft in Videogeschäfte um sich aufzuwärmen. Sie sind ärmlich gekleidet und benehmen sich wie große Kinder. Sex machen sie nur im Herbst, damit die Babys in der warmen Jahreszeit zur Welt kommen. Mein Vater und ich fahren in einem Stoffauto nach Ebelsberg und besuchen die Ureinwohner.

REVOLUTION

Oktober 2004
Auf einem Bauernhof bricht eine Revolution unter den Mägden und Knechten aus. Der Bauer schlägt die Revolution nieder mit dem Spruch: "Es gibt Besseres als für Würde und Freiheit zu sterben!"

HEILIGENBLUT

Mai 2005
Ich bin in Heiligenblut. Aber es heisst Obenblut und Untenblut. Der Schweinehirt des Dorfes reitet auf einem weissen Schimmel durchs Dorf, hinter ihm die Schweine. Der Fuchs des Dorfes schleicht über den Marktplatz. Der Schimmel wendet seinen Kopf zu ihm und hebt den Huf zum Gruss. Der Fuchs nickt ihm mit
dem Kopf zurück. Alle gehen weiter ihren Weg.

MOND 1

Juli 2005
Träume vom Vollmond als riesiger Glaskugel am Himmel, in der goldene Luster leuchten und Palmen wachsen. Darunter auf der Erde fahren die Autos im Kreis.

MOND 3

Oktober 2005
Ich bin auf den Mond geflogen.
Am Mond gibts einen alten Holzschuppen, eine Toilletanlage mit zuwenig Klopapier und ein Cafè. Kalt ist es auf dem Mond.

INTERVIEW MIT HITLER

September 2007
Ich hab Hitler in der Hölle für ein Interview besucht, und hab ihn gefragt ob sein Leben nicht recht anstrengend war. Er hat daraufhin geantwortet: "Die Anstrengung war nicht das Problem. Das Problem war Hitler sein zu müssen". 


IN DER KÜCHE

Juli 2010
Die Küchenkastltüren von meiner Küche öffnen sich selbstständig und rufen: „Edith!“

COMPUTERTOMOGRAPHIE

Februar 2013
Ich muß eine Computertomographie machen. Dazu fahre ich zum Nürnbergring. Da ist ein großes Gerät über der Autostrecke aufgebaut. Um eine CT machen zu können, muß man mit dem Rennauto ein paar Runden unter dem Gerät drehen.

SPECK UND KREISSÄGE

November 2013
Ich versuche Speck mit einer Kreissäge in hauchdünne Scheiben zu schneiden.

IM VATIKAN

Dezember 2014
Bin im Vatikan. Dort regiert nun ein Päpstin. Sie ist übe 50 Jahre alt und trägt
eine Brille. Sie krempelt gerade den ganzen Vatikan um. Eigenhändig malt sie die Wände weiß aus, da ihr dort alles zu düster ist. Ich sitze dann umgeben von Farben und Pinseln mit ihr an einem Tisch und sie bietet mir Campari Soda an. Recht viel Zeit zum Reden hat sie nicht, da sie weiter ausmalen muß.